Mittwoch, 28. Mai 2014

Es werde Licht

Ich bin ab sofort für Lampen im Flugzeug zuständig.

Auch eine Aufgabe, die erledigt werden will.
Dabei ist der Großteil schon getan. Die Konstruktion steht, Fertigung läuft und getestet wurde auch schon.
Man kann sich problemlos dranhängen und die Lampe rührt sich nicht. Und das bei einer Tischlampe.
Ist eine Forderung der Zulassungsbehörde.
Demnach muss alles, an dem man sich festhalten könnte, auch dafür ausgelegt sein, dass man das macht.
Könnte ja sein, dass der dicke Kumpel vom Kunden auf dem Weg zum Klo über seine Beine fällt, weil es doch ein Wein zu viel war. Dann muss er sich auch an der Lampe festhalten können. Ohne, dass diese bricht, oder anderweitig zur Gefahr wird.
Gleiches gilt für alle anderen Dinge, die in Greifweite sein können.

Mal sehen, was da so auf mich zukommt.
Der Einbau in's Flugzeug steht ja noch bevor. Und da treten für gewöhnlich die Probleme auf.
Und ich darf die dann lösen.

Dienstag, 27. Mai 2014

Flughafen vor 50 Jahren...

...oder auch nicht.

Es mag ja Leute geben, die finden sowas lustig oder irgendwie sinnvoll. Ich gehöre definitiv nicht dazu.

An der Einfahrt zum Mitarbeiterparkhaus des Flughafens Hamburg


Der Begriff, der das zutreffend beschreibt heißt Sexismus.
Oder genauer: http://de.wikipedia.org/wiki/Sexismus#Wohlmeinender_und_feindseliger_Sexismus

Da stellt sich doch die Frage: Sind Frauen zu schwach, oder zu dumm den Weg aus anderen Ebenen des Parkhauses zu finden? Beides nicht gerade schmeichelhaft für den Anbringer des Schildes.
Und beides Einstellungen, die zum Kotzen sind.

Montag, 26. Mai 2014

Kommentare mit Himbeeren

Ich würde mich über mehr Kommentare freuen.
Bisher hat es ja nur einer geschafft zu kommentieren.
Da kann noch mehr kommen. Gerne auch mit Name darunter oder darüber.

Und als Anreiz dafür gibt es auch ein Bild
...von Himbeeren und Joghurt und Schüssel und Löffel und Stift und Laptop und Maus und .....dem Schreibtisch.

Tadaaaa

Himbeeren auf Schreibtisch, ein Stilleben und ein gefundenes Fressen

Dienstag, 20. Mai 2014

Nieten und Bolzen

Die Woche im Dock ging gleich gut los. Roichi ist um sechs da, aber niemand sonst.
Der Rest kommt erst zehn Minuten später eingetrudelt. Dann noch einen Plausch mit der Nachtschicht und es kann losgehen.

Auf dem Programm für mich und meinen Kollegen stand Anbauen von Befestigungselementen für die Einrichtung, an Stellen, an denen vorher Nieten für die Struktur eingebaut waren.
Das geschieht mittels Hi-Loks. Bolzen mit Gewinde. Diese werden durch die zu verbindenden Bleche gesteckt und dann mittels eines Collar festgezogen. Das ist eine Art Mutter mit Sollbruchstelle, wobei der Sechskant bei einem festgelegten Drehmoment abschert und die Verbindung damit nicht mehr lösbar wird.
Man muss also Löcher bohren, diese auf Passung reiben und dann das Ganze ordentlich ausmessen, die Bolzen reinschlagen und festziehen. Und noch dazwischen einige Schritte mehr.
Blöd nur, dass wir keine Bolzen in der richtigen Länge auf Lager hatten.
So befassten wir uns zunächst mit einem Rundgang durch das Flugzeug.
Sehr interessant, das aus der Sicht eines Strukturbauers zu sehen.
Da ich nicht selbst einbauen darf, kann ich nur Hilfsarbeiten leisten und natürlich fragen und schauen. Schade, aber so sind die Vorschriften.
So haben wir dann schlussendlich em Montag einen Hi-Lok eingebaut, an einer Stelle, mit einem Blech weniger. Kürzere Bolzen waren vorhanden.

Heute waren es dann ein paar mehr, bei einem anderen Kollegen. Aber auch hier musste erstmal bestellt werden. Diesmal waren die Bolzen aber zumindest im zentralen Lager vorhanden.
Es waren also schonmal acht Hi-Locks. Eine beachtliche Steigerung.

Man muss allerdings dazsagen, dass die Stellen eher schwer zu erreichen waren und schon diverse Einbauten die Sache nicht einfacher gestalteten, ebenso wie Leute, die nebenan mal nur kurz was machen wollten.
Aber im Gespräch hab ich dann wieder einiges über Struktur und Bauweise erfahren. Inklusive praktischer Anschauung an diversen Stellen im Flugzeug.

Also ein durchaus interessanter Tag.

Nach Feierabend hab ich dann mal ein neues Hintergrundbild geschossen.
Schick nicht?

Leider war heute eine andere Bahn in Betrieb. Daher konnte ich keine sinnvollen Bilder in der Luft machen.
Mal sehen, vielleicht demnächst.

Feierabend

Eis auf der Flughafenterrasse
Hat schon Vorteile, wenn man am Flughafen umsteigt. :-D

Kleben, Schrauben und Gewichte

Montag 4Uhr aufstehen.
Keine Zeit für mich Langschläfer.
Das ist mitten in der Nacht.

Aber muss ja.

So stand ich dann Montag früh um sechs in der Werkstatt.
Zunächst ging es in den Rohbau.
Hier werden aus Platten, Blechen, Winkeln und anderen Teilen Möbel, Wände und sonstige Einbauten für das Flugzeug gefertigt.
Nicht ganz trivial, aber man macht sich dabei auch nicht tot.
Hat ja alles seine Zeit.

Ab Dienstag ging es in die sogenannte Streuung. Dort wird das Teil zusammengebaut, ob alles passt, dann wieder zerlegt, damit die Elektrik, die Oberflächen und Zubehörteile eingearbeitet werden können und auch Zulieferteile werden in Empfang genommen. Ist dann alles wieder soweit da, wird erneut zusammengebaut und getestet, sowie abgenommen zum Einbau.
Hier durfte ich dann schrauben, feststellen, dass Teile nicht passen und andere Teile nicht in Ordnung sind.

Zwischendurch stand auch noch ein RDC (Rapid Decompression Test) an.
Normalerweise im Passagierflugzeug handelt es sich um einen großen Raum mit Sitzen und einige kleinere Räume z.B. Toiletten, Cockpit.
Sollte es nun zu einem größeren Loch kommen, dass einen massiven Druckverlust auslöst, so strömt die Luft einfach durch den Raum hinaus. Für die kleineren Räume gibt es Blowout Ventile. Das sind Klappen, die sich dann öffnen und dafür sorgen, dass die Luft rauskommt.
Bei Sondereinbauten kann es vorkommen, dass es keinen einheitlichen großen Raum gibt.
Man hat also viele ungleich große Räume. Eventuell sogar mit Türen dazwischen.
Hier wird es interessant. Denn wenn die Luft nicht schnell genug aus einem Raum ausströmen kann, entsteht an einer Wand ein Druckunterschied zwischen beiden Seiten. Wird dieser zu groß, zerreißt die Struktur der Wand. Das darf natürlich nicht passieren.
Also werden auch hier entsprechende Öffnungen eingebaut, größer und mehr, aber vom Prinzip her gleich.
Und diese müssen getestet werden. Sonst gibt es keine Zulassung.

Wie macht man das?

Man legt die Wand oder das Teil mit Öffnung in die Waagerechte und packt Gewichte auf die Öffnung.
Druck ist bekanntlich Kraft pro Fläche. also kann man den Druckunterschied als Kraft darstellen, wenn man die Fläche der Öffnung kennt.
Nun soll so eine Öffnung ja nicht von selbst herausfallen, sie wird also gehalten.
Bis zu einer gewissen Kraft darf sie sich auch nicht lösen.
Allerdings muss sie sich dann spätestens bei einer bestimmten höheren Kraft gelöst haben. Nämlich der Kraft, die dem maximal zulässigen Druckunterschied entspricht.
Und so habe ich mit zwei anderen Kollegen den Tag lang Gewichte gestapelt und geprüft, wann sich die Öffnung auftut.
Jeweils mit Protokoll und Beweisfotos für die Behörde durch einen anderen Kollegen angefertigt.
Bei einer Öffnung musste noch nachgearbeitet werden. Aber sonst passte alles.

Und dann war die Woche auch schon wieder um.

Montag, 19. Mai 2014

Training hält fit oder so

Wie ging es weiter mit der ersten Woche?

Trainings, jede Menge davon.
Man muss schließlich alles über alles Mögliche im Unternehmen wissen. Immerhin braucht man es danach nie wieder.

Dazu kam dann noch die Organisation der nächsten Wochen.
Es gibt die Möglichkeit auch mal in die "produktiven" Bereiche Werkstatt und Dock hineinzusehen.
Das will organisiert werden.
Sehr unkompliziert die Leute. Montag sollte es dann schon losgehen. 6Uhr in der Werkstatt sein. Umgezogen und fertig.
Da kommt Freude auf.

Erstaunlicherweise gab es auch noch etwas zu tun. Die Verplantheit anderer Leute ausgleichen.
Macht man doch gerne.
Und schon war Freitag.

Sonntag, 18. Mai 2014

Erster Arbeitstag

Montag erster Arbeitstag.

Am Haupttor bekommt man seinen Mitarbeiterausweis. Wird aber erst im Laufe des Tages freigeschaltet.
Dann wird man nach draußen entlassen.
Ohne Plan, ohne Information, wie man jetzt zum Gebäude kommt, in dem die Praktikanteneinführung stattfinden soll.
Zum Glück, sind die meisten Leute bei Lufthansa Technik sehr nette Menschen und so fand sich ein Kollege, der nicht nur den Weg wies, sondern gleich mitkam, damit man sich nicht verläuft.

Die Einführung bestand dann aus viel Theorie, wie man sich verhalten soll, welche Möglichkeiten es gibt, was wo ist etc. Auch wurde darauf hingewiesen, dass man nicht fotografieren darf und es auch Leute gibt, die im Netz nach entsprechenden Bildern suchen. Schönen Gruß dahin.
Ich werde hier also von der Arbeit nichts Entsprechendes berichten und auch keine Bilder veröffentlichen, die irgendwie Probleme bereiten könnten.

Danach ging es ins Büro. Oder auch nicht, denn ich kam natürlich noch nicht in's Dock.
Nach etlichem Suchen, wurde ich von einem anderen Praktikanten aufgesammelt, weil man sich schon dachte, dass ich nicht reinkomme.
Die Vorstellung mit den Kollegen lief sehr entspannt und unkompliziert.

Die Büros sind direkt im Dock auf einer Hochebene. Das Flugzeug ist nur aus der Tür raus und zehn Meter links. Man kommt auf dem Weg zur Küche immer dran vorbei und eine Wand gibt es nicht, nur ein Geländer mit Blick in's Dock. Schönes Gefühl.

Den Rest des Tages verbrachte ich mit Organisation von Berechtigungen und Zurechtfinden in den Gebäuden.
Ich muss schon dämlich ausgesehen haben, mit dem Dauergrinsen im Gesicht über den Arbeitsplatz. Hm. Naja. Gehört eben dazu.

Ähm ja...

Parkplatz in der Tiefgarage vom Baumarkt



















Fragt sich, wer da nicht aufgepasst hat?

Kabel

Beim Anbringen des Schreibtisches passierte dies:
Kabel angebort
Sauber getroffen.















Mitten auf der Wand verlief das Kabel zur Steckdose.
Wir haben uns erst gewundert, als die Bohrmaschine plötzlich den Dienst verweigerte.
Der Staubsauer lief weiter. Ist ja auch nur die Phase getroffen. Das juckt die Sicherung nicht.

So war ein weiterer Besuch im Baumarkt fällig.
Zwei Klemmen, Isoband, ein Stück Kabel und Spachtelmasse mit Zubehör brauchte es. Jetzt gibt es wieder Strom aus Dose. Und einen Tisch an der Wand.

Einzug und die Luftmatratze

Zweiter Mai, Umzug nach Hamburg.

Das WG-Zimmer hatte außer einem Schrank nichts an Einrichtung zu bieten.
Das war zwar nicht meine Wunschvorstellung, aber so ist es nun einmal, damit muss man dann umgehen. Und eine Alternative hatte ich auch nicht.
Zumal mein Mitbewohner sehr nett und umgänglich ist. Ein klares Plus für das Zimmer.

Der Plan war, hinzufahren, das Gerümpel aus dem Auto zu laden und dann erstmal einzukaufen.
Gebraucht wurde ein Bett, eine Matratze, eine Decke und ein Brett, das als Schreibtisch dient.
Soweit der Plan.

Auf dem Weg zu IKEA sind wir dann auch am dänischen Bettenlager vorbeigekommen. Der Verkäufer machte uns dann leider klar, dass eine gerollt verpackte Matratze erstmal zwei Tage rumliegen muss, bevor man sie benutzen kann. Dumme Sache, wir wollten eigentlich die Nacht drauf schlafen.
So kam es, dass wir nun auch eine Luftmatratze und eine Pumpe besitzen.

Das Bettgestell fand sich dann bei IKEA relativ problemlos. Online war es nichtmehr zu finden. Dafür stand es ganz vorne in der Bettenabteilung. Das verstehe mal einer.
Robuste unbehandelte Kiefer. Und es macht einen stabilen Eindruck.

Danach ging es zum Baumarkt.
Ein Brett fand sich in der Restekiste vom Holzzuschnitt. Ein Meter Arbeitsplatte für 10€. Guter Preis.
Dazu zwei Winkel, die jeder genauso viel kosteten.
Noch zwei Bretter als Einlegeböden für den Schrank und fertig war der Einkauf.
Dann schnell noch zu Kaufland um die Ecke, damit man was zum Essen hat.

So ging dann der Tag zu Ende.
Gut, dass es ein langes Wochenende war.

Wohnungssuche

Eine Unterkunft zu finden erwies sich fast als unmöglich. Angefangen Anfang Februar habe ich etliche Anfragen zu WGs rausgeschickt, ich war mehrere Male in Hamburg, um mir die Wohnungen und vor allem auch die Leute anzusehen. Dennoch war nichts zu finden.

Man glaubt nicht, was einem teilweise an WG-Zimmern angeboten wird. Andere Leute meldeten sich zwei Wochen nicht mit einer konkreten Aussage. Da wartet man dann und weiß nicht, woran man ist. Das zermübt schon.

Es hat dann doch zu Ostern, zwei Wochen vor Praktikumsbeginn, geklappt.

Und so wohne ich jetzt in einer WG in Hamburg im Stadtteil Wandsbek. 30 Minuten von Arbeit weg mit super Verkehrsanbindung. Dazu später etwas in einem anderen Beitrag.

Warum Hamburg?

Ich bin ja nicht zum Spaß in Hamburg, dafür mag ich Berlin viel zu sehr.
Das alles kam so:

Für mein Studium brauche ich ein Praktikum.
Dieses sollte möglichst in einem Bereich stattfinden, der auch mit dem Studienfach zu tun hat. Bei mir also Luftfahrt.

So bewarb ich mich bei diversen Unternehmen in der Luftfahrt, in dem Wissen, wahrscheinlich keine Stelle in Berlin und Umgebung zu finden.
Dafür gibt es einfach zu wenig Unternehmen in der Region. Oder sie arbeiten im Triebwerksbereich, der mir allerdings nicht so lieb ist.
Von vielen Firmen hörte ich nichts, gelegentlich noch Absagen.
So gingen etliche Monate ins Land, bis ich eines Tages einen Anruf von Lufthansa Technik bekam.
Ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet, immerhin war die Bewerbung dorthin fast ein Jahr her.

Am Telefon war ein Netter Mensch, der mir erläuterte, was mich erwarten würde, was man von mir erwartet, und so unterhielten wir uns etwa 30 Minuten. Danach hatte ich einen Praktikumsplatz in Hamburg.
Und das Elend begann. Muahahaha

Was ist zu organisieren? Wo schlafe ich? Wie sieht es aus mit Geld? Wie organisiere ich das Leben zwischen zwei Städten? Diese und noch mehr Fragen stellten sich.
Einige waren recht schnell beantwortet, andere wurden kompliziert.

Immerhin, ich bin jetzt da. Und werde berichten.

Ein Roichi in Hamburg

Moin,

Hamburg.
Als Berliner durchaus eine Überlegung wert, und tatsächlich nicht ganz so ungewohnt, wie man das vielleicht zuerst vermuten mag. Mit Sicherheit wird das im Laufe der Zeit noch öfter thematisiert werden.
Warum ich nach Hamburg kam, und was es mit diesem Blog auf sich hat, werde ich später behandeln.

Jetzt erstmal ein allgemeines Tschüß bis zum nächsten Mal.