Donnerstag, 5. Juni 2014

Mit dem Fahrrad zur Arbeit

Fahrradfahren in Hamburg ist in etwa, wie in Berlin vor zwanzig Jahren.

Die Stadt wurde nach dem Krieg und den damit verbundenen Zerstörungen "autogerecht" umgebaut.
Das heißt, breite mehrspurige Straßen, große, unübersichtliche Kreuzungen, Ampelschaltungen für Autos, Umwege, schlechte oder nicht vorhandene Radwege etc.
Es ist ein Graus. Teilweise muss man, wenn man die Radwege nimmt, an einer Kreuzug dreimal warten, nur um gerade rüber zu kommen. Dafür kommt man auf der Straße mit einem Mal durch. Und natürlich ist gerade an der Stelle der Radweg benutzungspflichtig. Für zehn Meter bis zur Kreuzung. Worauf man sich dann auf der anderen Seite wieder auf die Straße fädeln darf.

Die Radwege sind meist Holperpisten winzigen Ausmaßes, oder alternativ auch gleich Parkfläche.

Inzwischen tut sich da wohl einiges, und es gibt tatsächlich ein Kurzes Stück auf dem Weg zur Arbeit, das schon eine Radspur auf der Straße hat, mit ARAS sogar. Das war es dann aber auch schon mit moderner Verkehrsführung. Immerhin sind die Radwege meistens nicht benutzungspflichtig.

Ende der Radspur mit ARAS. Nach der Kreuzung gibt es nur noch Holperweg.

Entsprechend ist auch die Mentalität der Autofahrer. Viele sind noch im Denken der autogerechten Stadt verhaftet, in der Fußgänger und Radfahrer in den Park gehören. Aber nicht Verkehrsteilnehmer sind.
Egal wann ich fahre, pro Strecke werde ich mindestens einmal angehupt mit wilden Handzeichen und zehnmal dicht überholt. Gerne auch alles zusammen und mehrfach vom gleichen Autofahrer. Man trifft sich ja an der nächsten Ampel meist wieder.
Und selbst Busfahrer der Verkehrsbetriebe sind da keine Ausnahme.
Und ich fahre nur eine knappe halbe Stunde zur Arbeit.
Offensichtlich muss Hamburg da noch einiges aufholen, was modernen Verkehr und vor allem das Denken der Leute angeht.
Berlin ist zwar schon nicht wirklich gut, aber Hamburg ist noch wesentlich schlimmer.

Umso erstaunlicher ist das Aufkommen des Fahrradverkehrs, das zu beobachten ist. Auch noch lange nicht berliner Ausmaße, aber doch schon ganz ordentlich. Wobei fast niemand auf der Straße fährt. Alle immer schön auf den Holperpisten.

2 Kommentare:

  1. .... fahr blooooß umsichtig!!! Habe keine Lust, dich im Krankenhaus zu besuchen! Ma.

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  2. Mach ich doch immer.
    Also meistens oder so.
    So wie immer eben.

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